Foccacia und Hausmacher Pizza 

Unsere junge Nachbarin Valentina ist im Lazio aufgewachsen und hat von ihrer Großmutter, der Nonna, backen gelernt. Ihr Lebensgefährte Vincenzo stammt ebenfalls aus der Nähe von Rom und hat als Pizzabäcker gearbeitet. Bei einem gemeinsamen Grillen mit Nachbarn haben sie eine Foccacia mitgebracht, ein typisch italienisches Fladenbrot. Graziano meinte - Foccacia ist kein Brot, Foccacia ist Foccacia! Wir haben Rezepte ausgetauscht und uns viel erklären lassen. Hier folgen die Ergebnisse. 

Grundrezept Hefeteig 

  • Für eine Springform von 26 cm Durchmesser 250 g. Pizza oder Foccacia Mehl, gibt es hier so zu kaufen mit einem Anteil Hartweizenmehl, hat aber auch schon in deutsche Supermärkte Einzug gehalten
  • 150 ml Wasser oder Mozzarellalake, so hat es Valentina gemacht, dann aber kein Salz mehr dazugeben
  • Ein halber Würfel frische Hefe 
  • Eine Prise Zucker, bei der Verwendung von Wasser 5 g. Salz, vier Esslöffel Olivenöl, da wir backen, muss die Qualität des Öls nicht so hoch sein. 
  • Evtl noch etwas Mehl 

Zubereitung Foccacia 

  • Hefe in der Flüssigkeit in einer Tasse oder ähnlichem unter Zugabe von einer Prise Zucker auflösen, möglichst bei Zimmertemperatur und mit einem Holzlöffel 
  • Mehl in eine weite Schüssel sieben, es sollte genügend Platz darin sein, der Teig geht noch auf, bei der Verwendung von Wasser das Salz dazu geben 
  • Wenn die Hefe anfängt zu schäumen (mal rühren dann sieht man es gut) die Mischung auf das Mehl geben
  • Alles mit dem Holzlöffel gut vermengen und anschließend mit den Händen verkneten. Der Teig darf noch ein bisschen an den Händen kleben, das Mehl quillt noch nach. abgedeckt, ein Teller oder ein Topfdeckel leisten hier gute Dienste, ca. eine halbe Stunde gehen lassen 
  • Wenn der Teig gut aufgegangen ist, man sieht Bläschen an der Oberfläche, zwei Esslöffel Olivenöl darüber geben und mit den Handballen das Gemeng gut verkneten. Das ist ein bisschen Arbeit, lohnt sich aber! Sollte es zu sehr kleben noch Mehl darauf sieben. 
  • Wer mag kann auch die Küchenmaschine nehmen, Valentina und ich haben es per Hand gemacht 
  • Es entsteht eine elastische Kugel die mit einem weiteren Esslöffel Olivenöl eingerieben wird 
  • In die Springform legen und mit den Händen auseinander drücken, wenn man sie ohne Auflage backen möchte mit den Fingerspitzen ein paar Löcher hineindrücken und etwas Olivenöl hinein träufeln 
  • Wieder aufgehen lassen, etwa eine halbe Stunde 
  • Den Backofen auf 180 Grad Umluft anheizen und die aufgegangene Foccacia auf mittlerer Stufe ca. 30 Minuten backen. 
  • Fertiges Gebäck auf einem Rost etwas abkühlen lassen, aus der Form nehmen und weiter abkühlen lassen. 
  • Schmeckt frisch am besten! 

Diese einfache Foccacia findet man hier in jeder Bar und jedem Geschäft. Es gibt sie noch in einigen typischen Varianten. Sie wird als Vorspeise oder gerne auch mal zwischendurch verzehrt, pur, mit Salami, Mortadella, Parmaschinken oder verschiedenen Käsen. Es gibt auch Foccacia die ohne Hefe zubereitet wird, dünn ausgerollt und mit verschiedenen Zutaten gefüllt. Mir scheint es ein Grundnahrungsmittel der Italiener zu sein. Hier kommen noch einige Rezeptvorschläge 

Foccachia ai pomodorini 

  • 8-10 Kirschtomaten, Salz, Olivenöl, Rosmarin, nach Wunsch ein paar Oliven 
  • Wenn man den Hefeteig ansetzt, zeitgleich die Tomaten halbieren und mit einer Prise Salz, einem Esslöffel Olivenöl, den Oliven und einigen Rosmarinnadeln in einer Schüssel marinieren lassen 
  • Wird der Teig in der Backform verteilt anschließend statt der Löcher die Tomatenhälften in den Teig drücken, die Marinade darüber verteilen 
  • Wieder aufgehen lassen und backen wie im Grundzezept beschrieben 

Foccacia con le cipolle 

  • Den Teig ansetzen 
  • Zwei - drei Zwiebeln, je nach Größe auch vier, es sollten etwa 250 g. sein, schälen und auf der Schnittfläche liegend in feine Scheiben schneiden. 
  • Rote und gelbe Zwiebeln gemischt sehen schön aus, aber es ist eurer Kreativität überlassen welche gewählt werden 
  • Zwiebeln in einer Schüssel mit einer Prise Salz und einem Esslöffel Olivenöl marinieren lassen 
  • Den Teig wenn es soweit ist in der Form verteilen, die Zwiebeln darauf verteilen und festdrücken so weit es geht, die Marinade darüber verteilen und backen wie zuvor. 

Nach der Gartenarbeit sind wir in unserer Trattoria eingekehrt um uns mit einem Glas Wein zu belohnen. Wir wurden zufällig Gäste eines Kindergeburtstags. Es gab unter anderem auch eine Foccacia mit Tomatensoße, Tomaten und Mozzarella überbacken und kalt serviert. Die anwesenden Eltern nannten sie "Pizza". Natürlich wurden uns auch ein paar Stücke angeboten. Also, Pizza muss nicht immer dünn sein. Auch diese Variante ist empfehlenswert! 

Das ich verstehe was gesprochen wurde verdanke ich unteranderem meinem Sprachkurs.